Am 10.April 2022 fand die bereits 19. Wildpflanzenbörse in Mülheim im Biogarten der VHS statt.
Wir wohnen nun bereits seit 4 Jahren in Mülheim und haben nun das erste mal davon gehört. Sicher auch Corona geschuldet, doch generell ist diese Börse, wie leider so vieles in Mülheim, eher was für Kenner. Es wird wenig Werbung gemacht, aber wer hier wohnt, der kennt es eben irgendwie. Und wer einmal da war, der kommt wieder. So tummeln sich hier nicht nur Leute aus Mülheim, sondern auch weit über die Stadtgrenze hinaus.
Betritt man die Pflanzenbörse ist man zunächst überrascht wie klein sie doch ist. Der Biogarten selber, versteckt in der Müga (Mülheims Garten an der Ruhr) hinter einem Spielplatz, ist ebenfalls nicht sehr groß.
Die Pflanzenbörse erstreckt sich in diesem Jahr über einen langen Tisch mit Pflanzen und einen kleinen Tisch mit Saatgut. Der Besuch hier lohnt sich trotzdem. Nicht nur für die Börse, sondern auch für den Garten. Wer dem ganzen eine Chance gibt und mit offenen Augen durch den Garten schreitet, wird sehr schnell positiv überrascht von der großen Fülle an heimischen Pflanzen. Die Romantik dieses Gartens ist nicht künstlich angelegt, sondern echt, ein echter Naturgarten, wo nur hier und da Hand angelegt wird. Kleine Wege führen einen durch das komplette Gelände und zu versteckteren Besonderheiten, wie einem großem Tümpel und einem Honigbienenstock. Die Stimmung ist sehr angenehm, herzlich und einladend.
Das ganze Gelände ist wild romantisch mit vielen liebevollen Details, die es zu entdecken gibt und die kleine Holzhütte mit natürlich begrüntem Dach in der Mitte, passt einfach perfekt ins Bild.
Auf einer Seite des Gartens ist ein abgegrenzter Gemüsegarten und auch während der Pflanzenbörse wird hier gewerkelt. Denn Gartenarbeit ist hier keine Arbeit, es ist die pure Freude am Schaffen.
Klaus, Mitglied der Arbeitsgruppe des Biogartens und allgegenwärtiger Pflanzenkenner und -benenner zeigt mir seine neusten gezogenen Jungpflanzen im Gewächshaus. Jede Pflanze kann er hier benennen und jede davon ist wertvoll. Er erzählt mir von der Insekten- und Artenvielfalt im Garten, in dem sich auch bedrohte Arten wohlfühlen und ich glaube ihm sofort. Am Ende nehme ich fünf Pflanzen mit.
Es hätte noch mehr sein können, aber mehr konnte ich nicht tragen.
Die Pflanzen sind zum Teil aus Samen aus dem Garten gesät und liebevoll im Gewächshaus gezogen und zum Teil direkt aus dem Garten aus- und in kleine Töpfchen umgegraben, natürlich auch je nach dem wie sich die jeweilige Pflanze vermehrt.
Der Eintritt ist frei und die Pflanzen günstig. Die Einnahmen kommen dem Verein zu Gute. Die Wildblumenbörse findet jedes Jahr statt.
Ein Ausflug hier hin füllt sicherlich keinen ganzen Tag, sondern nur eine gute Stunde, bei uns war es so, aber es lohnt sich trotzdem allemal hier einmal vorbei zu schauen, wenn man in der Nähe ist und einen echten Naturgarten bestaunen und etwas besonderes mit nehmen möchte.