Jeder Gärtner wird sie schon irgendwann einmal gehabt haben. Blattläuse. Selbst auf dem Balkon kommen uns diese ungebetenen Gäste besuchen. Deswegen waren Blattläuse die ersten Schädlinge mit denen auch ich in meiner „Gärtnerlaufbahn“ zu tun hatte.
Insbesondere Pflanzen im Innenraum sind den hungrigen Blattläusen schutzlos ausgeliefert. Chilis, die zum überwintern reingeholt werden hatten bei mir ausnahmslos immer früher oder später Blattläuse. Die Läuse saugen die Pflanze aus, die Blätter werden schrumpelig und fallen ab. Alles ist mit einem klebrigen Film überzogen, Pflanze, Fenter und Fensterbank.
Im Laufe der Jahre habe ich mir viele Tipps zur Bekämpfung angelesen und auch erprobt. Folgende Methoden waren dabei:
1. Spülmittel
Oft gelesen und als erstes von mir erprobt. Auf meinem ersten Balkon hatte ich damals Blattläuse über und über an meinen Erdbeeren.
- Sprühflasche mit Wasser füllen
- guten Schuss Spüli hinzufügen
- gut schütteln damit sich Spüli und Wasser gut vermischt
- Betroffene Pflanzen einsprühen
- Ggf. Pflanze abspülen
Nachteile: Einige Pflanzen vertragen Spülmittel nicht so gut. Das Spülmittel soll dafür sorgen, dass die Blattläuse von den Pflanzen „abrutschen“. Aber was machen mit dem übrigen Spüli das an den Pflanzenstängeln und der Erde haftet? Ich habe meine Erdbeeren erst grob damit eingespritzt. Trotzdem haben einige Blattläuse überlebt. Und wir wissen, wo eine Blattlaus ist, sind bald noch mehr. Also sprühte ich bald sehr großzügig. Weil ich die Pflanzen über und über eingespritzt hatte, habe ich sie nach einer Zeit lieber abgeduscht und zwar nur die Pflanze, seitlich, nicht die Erde, damit sie nicht absaufen. Das Ende vom Lied war, es war ein riesen Aufwand und sie sind trotzdem eingegangen.
Ein Glück gibt es bessere Methoden, habe ich für mich rausgefunden und erprobt.
2. Milch
Meine Lieblingsmethode, weil super einfach, effektiv und ökologisch.
- Sprühflasche mit einem Teil Wasser füllen
- Einen Teil Kuhmilch hinzufügen
- gut schütteln damit sich Milch und Wasser gut vermischt
- Betroffene Pflanzen einsprühen
Enthaltenes Blattlausgift: Milchsäure
Vorteil: schnell, einfach, günstig, der Pflanze schadet es nicht, effektiv
Nachteil: nicht vegan, klebrige, weiße Flecken, muss oft wiederholt werden, die Milch wird nach einer Zeit sauer, was ganz schön stinken kann
3. Brennnesselsud
Hat man die ungebetenen Gäste im Garten kann man es mit einem Brennnesselsud probieren. Dafür die Brennnesseln ernten und in einem Eimer oder direkt in die Gießkanne packen. Wasser drauf schütten. Eine Woche stehen lassen. Mit dem Sud die Pflanzen gießen.
- Brennnesseln ernten und in einen Eimer oder direkt in die Gießkanne packen
- Mit Wasser übergießen
- Eine Woche ziehen lassen
- Pflanze damit gießen
Vorteil: natürlich und zusätzlicher Dünger
Nachteil: stinkt bestialisch, braucht eine Woche Vorlauf.
Hat bei mir gegen schwarze Läuse übrigens nicht funktioniert. Ich habe die Methode 4 oder 5 mal angewendet ohne auch nur eine Verbesserung zu bemerken. Gerade im Garten sollte man besser auf Nützlinge setzen und ein Nützlingfreundliches Umfeld schaffen. Nichts vertilgt mehr Blattläuse als Marienkäferlarven. Diese sehen gruselig aus und werden von vielen nicht erkannt. Deswegen sollte man sich unbedingt einmal ansehen, wie sie aussehen und mit offenen Armen willkommen heißen.
4. Schwarzer Tee
Ein weiteres, diesmal veganes Hausmittel gegen Blattläuse ist Schwarztee. Neben Milch meine liebste Methode.
- Starken schwarzen Tee kochen
- Abkühlen lassen
- In eine Sprühflasche füllen
- Betroffene Pflanzen einsprühen
Enthaltenes Blattlausgift: Gerbstoffe
Vorteil: vegan, schnell, günstig, effektiv, schadet der Pflanze nicht, der Tee kann ein paar Tage in der Sprühflasche belassen werden ohne schlecht zu werden
Nachteil: hinterlässt braune Flecken auf empfindlichen oder hellen Oberflächen, muss wiederholt werden
Im ersten Moment wirkt es sehr gut, aber leider ist es nicht nachhaltig. Innerhalb kürzester Zeit waren wieder etliche Blattläuse zurück. Diesmal auffällig, sehr sehr viele kleine und sogar mehr als zuvor.
Ich wiederholte den Vorgang und wieder führte es zum gleichen Resultat. Sie verschwanden, sie kamen wieder.
Die Chili verlor schließlich alle Blätter und damit die Nahrungsgrundlage der Blattläuse. Monate später trieb sie wieder aus und die Blattläuse waren wieder zurück.