Stinkender Storchenschnabel

Stinkender Storchenschnabel (Geranium robertianum) – robust und heilsam

Der stinkende Storchenschnabel wird häufiger Ruprechtskraut genannt. Allerdings mag ich den Begriff stinkender Storchschnabel lieber und benutze ihn auch. Diese krautige Pflanze, mit ihren zarten rosa Blüten, gehört aktuell zu meinen Lieblingsblumen. Das hat eindeutig mit meinem Schattengarten zu tun, denn keine andere Blume sieht so hübsch und zart aus und ist gleichzeitig so unfassbar unkompliziert und ausdauernd. Kaum eine Pflanze verträgt Schatten, auch harten Schatten so gut. Da mein kleiner Garten sehr viel Schatten hat, hab ich nach ausdauernden Schattenblumen gesucht und der Storchschnabel hat sich hier als super unkompliziert in seinem besten Licht gezeigt. Da er überall wild wächst, war es ein leichtes ihn zu suchen, zu finden und umzupflanzen. Wie unkompliziert er ist merkt man wenn man mal beobachtet wo er sich überall ansiedelt. Zwischen Kies, auf Gehwegen…alles kein Problem.

Eigenschaften vom stinkenden Storchenschnabel

Der stinkende Storchenschnabel wird oft auch Ruprechtskraut genannt. Die Eigenschaft „Stinkend“ hat er allerdings nicht ohne Grund. Er verströmt einen sehr eigenen Duft. „Storchschnabel“ nennt man ihn weil die Blüten spitz zu laufen und an Schnäbel erinnern.

Eckdaten

  • Standort: schattig, verträgt auch vollen Schatten extrem gut!
  • Boden: stickstoffreiche Standorte, oft auf Geröll, kalkhaltig
  • Wuchshöhe: bis zu 50cm
  • Blütezeit: Mai – Oktober
  • Giftigkeit: keine. Dauerhafter Konsum kann zu Magenreizungen führen aufgrund des Gerbstoffes
  • Inhaltsstoffe: Bitterstoff Geraniin, Gerbstoffe, ätherisches Öl, organische Säuren
  • Vitamine: Vitamin C

Stinkender Storchschnabel

Ruprechtskraut im Garten und auf dem Balkon

Ruprechtskraut ist eine sehr unkomplizierte und robuste Pflanze. Sie hat zahlreiche, kleine, violette Blüten und gedeiht sogar im Schatten und bei Trockenheit! Ihr einziger Nachteil ist auch ihr größter Vorteil: ihr markanter, leicht bissiger Duft, der ihr den Namen stinkender Storchenschnabel eingebrockt hat. Der Duft kommt von den enthaltenen ätherischen Ölen. Er ist es auch der sie so pflegeleicht macht, Schädlinge haben Gestank sei Dank kein Interesse an ihr!

Auch auf dem Balkon macht Ruprechtskraut eine gute Figur. Ich selbst habe einfach eine kleine Jungpflanze ausgegraben und in einem Kübel eingegraben. Die etwa 10cm kleine Pflanze ist im Jahr drauf etwa 30cm groß gewesen und hat reich geblüht. Im Gegensatz zu allen anderen Pflanzen hat der Storchschnabel sogar Hitze, Trockenheit und eine Spinnmilbenplage überlebt und obwohl er keine direkte Sonne abbekommen hat, hat er sogar noch wunderschön geblüht. Eine echte Empfehlung also für Menschen mit schwarzem Daumen und schattigem Balkon oder Garten.

Ruprechtskraut als Heilpflanze

Ruprechtskraut kann als Heilpflanze sowohl innerlich als auch äußerlich verwendet werden. In den meisten Beschreibungen wird dabei nur das Kraut verwendet. Laut Mannfried Pahlow kann allerdings auch die Wurzel verwendet werden. Diese enthält den höchsten Anteil Geraniin. Der Stinkstorchenschnabel wurde im Mittelalter noch von vielen Ärzten gefeiert für seine Heilwirkung. Es wurde deswegen auch gerne in der Literatur als „Gottesgnadenkraut“ bezeichnet. Einige Heilanzeigen wurden von der Volksmedizin übernommen. In der Schulmedizin heute findet Ruprechtskraut aber selbstverständlich keine Verwendung. 

In der Volksmedizin wurde der frisch gepresste Saft verwendet gegen

  • Blutungen (z.B. Nasenbluten)
  • Halsschmerzen
  • Entzündungen im Mundbereich  und am Zahnfleisch
  • Augenentzündungen
  • Gelbsucht
  • Wassersucht
  • Durchfall

Quelle: Apotheker M. Pahlow „Das große Buch der Heilpflanzen“

Ruprechtskraut als Tee

2 TL frisches oder getrocknetes Kraut mit 1/4 l kaltem Wasser zu übergießen und über Nacht ziehen zu lassen. Am nächsten Morgen wird der Storchschnabel-Tee leicht erwärmt und abgeseiht.

  • blutzuckersenkend (gut bei Diabetes!)
  • blutstillend
  • harntreibend
  • krampflösend
  • tonisch
  • wundheilend

Ruprechtskraut als Absud

Ein Absud ist ein frisch angesetzter wässriger Auszug aus zerkleinerten Pflanzenteilen. Dieser wird mit kalten Wasser übergossen und dann unter wiederholtem Umrühren im Wasserbad erhitzt und anschließend abgepresst. So besagt es die Theorie, die für mich unnötig kompliziert klingt, aber nun ja, ich selbst habe noch keinen Absud hergestellt. Es steht jedoch auf meiner To-Do-Liste.
Absud aus Ruprechtskraut eignet sich sehr gut zur äußeren Anwendung. 

Ruprechtskraut zur äußeren Anwendung

Äußerlich kann Ruprechtskraut angewendet werden z.B. bei

  • schlecht heilenden Wunden aufgrund seiner Wundheilenden Wirkung
  • zum Spülen bei Entzündungen im Mund
  • Insektenstiche

diverse Hautbeschwerden wie

  • Hautflechte
  • Ausschläge
  • Ekzeme

 

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