Horn-Sauerklee in Kiesbeet

Horn-Sauerklee – Oxalis corniculata (atropurpurea)

Habt ihr auch schon diesen kleinen, hübschen, rotbraunen Klee, welcher so anspruchslos zwischen Fugen und Steinen wächst, entdeckt? Er ist vielerorts zu finden und wird oft als „Unkraut“ verteufelt. Etwas, was ich persönlich, wie bei so vielen verteufelten Pflanzen nicht nachvollziehen kann. Ich möchte euch ein wenig den Schrecken vor dem Horn-Sauerklee nehmen und seine Vorteile aufzeigen. Zudem sieht er einfach zauberhaft aus mit seinen hübschen dunklen und feinen Blättern, die niedrig aber dicht wachsen, erst recht, wenn er seine ebenfalls sehr hübschen gelben Blüten zeigt.

Gefürchteter Horn-Sauerklee

Angeblich ist er sehr lästig, hartnäckig und verbreitet sich stark. Aber das ist nur die Sichtweise, wenn man ihn bekämpfen will. Er ist halt einfach relativ robust, aber auch nicht übermäßig. Das kann man auch als Vorteil nutzen, denn häßlich ist er nicht, aber dafür super pflegeleicht und unkompliziert. Ich persönlich habe Horn-Sauerklee im Garten und ich habe ihn nicht nur stehen lassen, sondern ihm sogar die Möglichkeit gelassen sich auszusamen. Ich schätze einige Gärtner zucken gerade beim bloßen Gedanken daran bereits zusammen. Aber ich kann euch beruhigen, mir macht er bisher keine Probleme im Garten! Er verbreitet sich bei mir weder explosionsartig, noch nimmt er Überhand oder verdrängt andere Pflanzen. Im Gegenteil, er wurde, bei mir zumindest weitestgehend, von anderen Unkräutern sogar verdrängt. Möglicherweise vermehrt er sich bei mir nicht so stark, da ich ohnehin eine reiche Vielfalt im Garten habe und keinen Wert auf pflanzenfreie, nackte Beete lege? Oder mein Boden ist nicht perfekt für ihn? Die Empfehlung ist auch Bodendecker gegen Sauerklee einzusetzen, also könnte da etwas dran sein.

Wie verbreitet sich Horn-Sauerklee?

Horn-Sauerklee
Horn-Sauerklee wächst an den unmöglichsten Stellen und kann je nach Betrachtung zauberhaft dabei aussehen

Solltet ihr Horn-Sauerklee im Garten stehen lassen wollen, möchte ich euch dennoch nicht nur über seine Vorteile informieren, sondern auch darüber, wie er sich verbreitet, damit es keine böse Überraschung gibt.

Horn-Sauerklee bildet Blüten und später Kapseln. Diese springen auf, wenn sie reif sind und schleudern ihre Samen weg. Auch Ameisen sind verantwortlich für die Ausbreitung. Das ist, aber nicht weiter verwunderlich, da Ameisen als Samenträger für die Ausbreitung nahezu aller Pflanzen verantwortlich sind. Das ist nun mal ihre Aufgabe.
Horn-Sauerklee bildet eine lange Pflahlwurzel, ein Grund warum er so trockenresistent ist. Zusätzlich bildet er aber noch Ausläufer, über die er sich auch im direkten Umkreis vermehrt.

Sollte man ihn also los werden wollen, muss man ihn vor der Aussamung und mit samt aller Wurzeln aus der Erde holen.

Allgemeine Informationen über Horn-Sauerklee

Horn-Sauerklee ist ein- bis mehrjährig. Die rote Variante (atropurpurea) hier ist einjährig und niedrigwüchsig.
Es gibt also nicht nur roten Sauerklee, sondern auch grünen. Aber auch der rote kann grün sein. Das liegt daran, dass die Blätter des roten Sauerklees im Halbschatten oder im Winter vergrünen oder andersrum, durch strake Sonneneinstrahlung zum Schutz rot überlaufen.

Den Winter übersteht er allerdings meistens nicht, da er wärmeliebend ist und nicht kälteresistent. Bei Kälte zieht er such als Geophyt zurück und kommt im warmen Frühjahr dann wieder.
Horn-Sauerklee stammt ursprünglich aus der wärmeren Region des Mittelmeerraums, ist aber mittlerweile bei uns heimisch, er gilt als Archäophyt. Durch den Klimawandel wandert auch er, so breitet er sich immer weiter Richtung Norden aus. Horn-Sauerklee gehört zu den Pflanzen denen die zunehmend heißen Sommer nichts ausmachen, da er sehr trockenheitsresistent ist. Eine Eigenschaft, die man sich durchaus zu nutzen machen kann, wenn man aufhört ihn zu verteufeln. So mag Horn-Sauerklee nicht nur Wärme und Trockenheit, sondern auch kleine Ritzen zwischen heißem Gestein, also ideal für Steingärten oder um Schottergärten wieder aufleben zu lassen?

Eckdaten

  • Standort: sonnig – halbschattig
  • Boden: anspruchslos, eher trocken
  • Wuchshöhe: max. 20cm
  • Blütezeit: April- Oktober
  • Giftigkeit: ungiftig, enthält aber Oxalsäure (auch in Rhabarber), deshalb Vorsicht mit größeren Mengen!
  • Inhaltsstoffe: Schleimstoffe, Vitamin C, Oxalsäure

Wo Horn-Sauerklee besonders hübsch aussieht

Horn-Sauerklee zwischen Gehwegplatten
niedriger Horn-Sauerklee zwischen Gehwegplatten

Ein paar Ideen

              • Zwischen Gehwegplatten
              • In Steingärten
              • Am Wegesrand
              • in Auffahrten als unkomplizierte Zwischenbepflanzung
              • im Blumenkübel
              • Als Teppichbeet

Wenn man verhindern will, dass er sich zu stark ausbreitet, man ihn aber trotzdem hübsch findet, lohnt sich eine Kübelkultur. So kann er sich nicht über die Wurzeln verbreiten. Ich kann ihn mir auch sehr hübsch in Einfahrten vorstellen zwischen den Betonstreifen. Hier muss man auch keine Angst vor Ausbreitung haben. Angeblich kann man Horn-Sauerklee sogar als Zimmerpflanze aufstellen. Etwas, das ich noch testen will. Ich werde dann berichten.

Vorteile

  • Trockenresistent
  • Pflegeleicht
  • Unkompliziert
  • Niedrigwachsend
  • Hübsch
  • Insektenfreundlich
Biene an Horn-Sauerklee
Honigbiene an Horn-Sauerklee

Nützlichkeit von Horn-Sauerklee für Insekten

Horn-Sauerklee bildet hübsche leuchtend gelbe Blüten, die für Insekten durchaus interessant sind. Leider konnte ich nichts darüber finden, welche Insekten ihn besonders gut finden. Ich selbst konnte schon Honigbienen beobachten, die gezielt ausschließlich die gelben Blüten des Hornsauerklees anflogen.

Besonderheiten

Wetterblume: die Blüten öffnen sich nur bei strahlendem Sonnenschein.

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